SchönKlinik Vogtareuth


Behandlungszentrum Vogtareuth
Klinik für Kinderorthopädie

Chefarzt: Dr. Sean Nader

Arztbericht vom 01.02.2008

Diagnose:
Femurhypoplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom mit multiplen Kontrakturen der unteren Extremitäten

Therapie:
intensive Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung, orthopädietechnische Neuversorgung unter tgl. ärztlicher Kontrolle und mit krankengymnastischer Austestung

Die stationäre Aufnahme erfolgt zur intensiven Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung einerseits, anderseits zur Orthoprothesenversorgung bei Femurhypoplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom mit multiplen Kontrakturen der unteren Extremität.

Anamnese:
Die Mutter berichtet, dass die Lagerungsschälchen für die Füße in letzter Zeit nichts mehr gebracht hätten. Lea würde auf dem Po vorwärts rutschen und versuchen, sich an Gegenständen hochzuziehen, um für kurze Momente gehalten zu stehen; das frei Sitzen ist seit dem 10. Monat möglich.
Demnächst ist eine dauerhafte Implantation von Paukenröhrchen geplant, da bei Lea ständig ein Erguß vorläge und dadurch das Hörvermögen, konsekutiv das Sprachvermögen eingeschränkt sei.
Bei Lea besteht eine deutlich erhöhte Infektanfälligkeit mit gehäuften Brochitiden.
Allergien sind bisher nicht bekannt.
Medikamente: Seit Ende November 2007 1 x täglich Singulair, 2x täglich Mucosolvan wegen des derzeit bestehenden Infektes sowie Inhalationen mit Kochsalzläsung und Salbutamol.

Bisher wurde nach Vojta geturnt, seit kurzem Bobath sowie Manualtherapie. Die sprachliche Entwicklung scheint etwas verzögert wegen der o.g. Hörproblematik.

Befund:
In Rückenlage zeigt sich die Femurhypoplasie links deutlich stärker als rechts mit einer Differenz von klinisch ca. 6cm. Die Füße sind bds. gut mobil mit Tendenz zur Knickfußstellung. Die Hüften liegen bds. in Abduktions-Außenrotationskontraktur.
Bewegungsausmaße in Rückenlage:
Hüftflexion/-extension in Korrekturstellung rechts 120-20-0°, links 120-70-0°; Abduktion rechts 40°, links 70°, Innen-/Außenrotation rechts 0-0-90°, links 10-0-80°, wobei die Maße auf der linken Seite wegen der Kürze des Oberschenkels sehr schlecht eruierbar sind. Kniegelenksflexion/-extension rechts 120-5-0°, links 120-40-0°.
Die obere Extremität ist frei beweglich und erscheint ohne Verkürzung, die linke Hand steht in leichter Radialabduktion.

Im Sitzen zeigt sich eine großbogige rechtskonvexe thoralcolumbale Seitausbiegung, gut flexibel. Im gehaltenen Stand steht Lea auf dem rechten Fuß, der dabei nach medial abknickt. Der linke Fuß wird kaum belastet und steht in Spitzfuß zum Ausgleich der Längendifferenz.

Therapie und Verlauf:
Bei den vorliegenden Befunden begannen wir sofort mit intensiver Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung. Des weiteren erfolgte alsbals der Abdruck für die OS-Orthese links und sie US-Orthese rechts.
Es erfolgten täglich Druckstellenkontrollen der Orthesenversorgung, wobei mehrere Umbauten zur Optimierung notwendig waren.

Nachdem die Schienenversorgung ärztlich überprüft worden war, die Patientin gut mit der Neuversorgung vertikalisiert werden konnte und die Eltern in die häusliche Weiterversorgung eingewiesen worden waren konnten wir die Entlassung mit passgerechter US-Orthese rechts und OS-Orthese links vornehmen.

Procedere:
Zu Hause sollte die intensive Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung dringend fortgeführt werden, in nächster Zeit dringend spielerische Gangschulung auch und weiterhin Bobath-Therapie.
Die Orthesenversorgung sollte wie stationär gezeigt angelegt werden; wir bitten um ambulante Wiedervorstellung zur klinischen Kontrolle und Orthesenkontrolle bei Nachpassungsbedürftigkeit, spätestens jedoch in 6 Monaten.

Fotoshooting in Vogtareuth:

  

 Lea mit ihren behandelnden Ärzten Hr. Dr. Nader und Fr. Dr. Marx

 

Lea und ihr Orthopädietechniker Michael Reiter-Haringer


Arztbericht vom 08.05.2008

Diagnose:
Femurhypoplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom mit multiplen Kontrakturen der unteren Extremitäten

Therapie:
intensive Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung, orthopädietechnische Schienennachpassung unter tgl. ärztlicher Kontrolle und mit krankengymnastischer Austestung, Ergotherapie

Die stationäre Aufnahme erfolgt zur intensiven Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung einerseits, anderseits zur Orthoprothesenversorgung bei
Femurhypoplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom mit multiplen Kontrakturen der unteren Extremität.

Anamnese:
Die Mutter berichtet, dass es nach der ambulanten Schienennachpassung weniger Probleme mit der Ferse in der Schiene gab, jedoch sei in den letzten Tagen wieder eine Rötung aufgetreten. Während der Mutter-Kind-Kur hätte Lea zwar weniger Krankengymnastik gehabt, trotzdem hätte sie dort das Laufen am Gehwägelchen erlernt. Seit der Einlage der Paukenröhrchen würde Lea in der Sprachentwicklung stark aufholen.

Befund:
Im Vergleich zum Vorbefund zeigt sich links eine deutliche bessere Kniestreckung, F/E 130/20/0°; es zeigt sich keine Zunahme der rechtsthorakalen WS-Verkrümmung

Therapie und Verlauf:
Bei den vorliegenden Befunden begannen wir sofort mit intensiver Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung. Des weiteren erfolgten die Notwendigen Abänderungen an der linken Orthese, wobei die Mutter nochmals in die Anziehtechnik eingewiesen wurde. Bei der Austestung zeigte sich, dass eine Schuherhöhung links ein deutlich besseres Gangbild erzeugte mit fast ausgeglichenem Beckenstand.

Nachdem die Schienenversorgung ärztlich überprüft worden war, die Patientin gut mit der Modifizierung am Schuh laufen konnte und die Mutter in die häusliche Weiterversorgung eingewiesen worden war, konnten wir die Entlassung mit passgerechter US-Orthese rechts und OS-Orthese links vornehmen.

Procedere:
Zu Hause sollte die intensive Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung dringend fortgeführt werden, ind nächster Zeit dringend spielerische Gangschulung auch und weiterhin Bobath-Therapie.

Dringend raten wir auch zu baldigem Beginn mit Logopädie, um den starken Rückstand möglichst bals aufzuholen.

Die Orthesenversorgung sollte wie stationär gezeigt angelegt werden; wir bitten um stationäre Wiedervorstellung zur klinischen Kontrolle und Orthesenkontrolle bei Nachpassungsbedürftigkeit, spätestens jedoch in 4 Monaten.


Arztbericht vom 18.07.2008

Diagnose:
Femurhypoplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom mit multiplen Kontrakturen der unteren Extremitäten

Therapie:
intensive Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung, orthopädietechnische Schienenneuversorgung unter tgl. ärztlicher Kontrolle und mit krankengymnastischer Austestung, Ergotherapie

Die stationäre Aufnahme erfolgt zur intensiven Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung einerseits, anderseits zur Orthoprothesenversorgung bei
Femurhypoplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom mit multiplen Kontrakturen der unteren Extremität.

Anamnese:
Die Mutter berichtet, dass die Schienen bds. nicht mehr passen würden, es würden Druckstellen an den Fersen und am Fußrist bestehen; zwischenzeitlich hätte Lea einen stat. Aufenthalt wegen eines schweren Magen-Darminfektes durchgemacht.

Befund:
Die Oberschenkel-OPS li. kann kaum mehr angezogen werden, sie ist im Oberschenkelbereich zu kurz und deutl. zu eng, auch im Bereich des Fußteiles deutl. zu eng, auf der re. Seite ist ebenfalls das Fußteil massiv zu eng geworden und das Unterschenkelteil zu kurz. In Rückenlage zeigt sich eine Beinlängendiff. von ca. 3 cm zu Ungunsten der li. Seite. Bewegungsausmaß in Rückenlage: Hüfte F/E 120-15-0° bds., IRO/ARO 0-0-90° bds., Abduktion gestreckt 40 Grad bds., Kniegelenke F/E 130-20-0° bds., Füße DE/PF re. 35-0-45°, li. 25-0-45°, bds. liegt hier eine Tendenz zum Hackenfuß vor.
Im sitzen zeigt sich eine lotgerechte Aufrichtung der Wirbelsäule.

Therapie und Verlauf:
Bei den vorliegenden klinischen Befunden begannen wir sofort mit intensiver Manualtherapie. Zeitgleich begannen wir mit der orthopädietechnischen Neuversorgung mit US-Orthesen links und OS-OPS rechts, da keine Wachstumsnachpassung mehr möglich war. Die Versorgung der rechten Seite gestaltete sich komplikationslos, während durch die momentan noch bestehende Kürze des linken Femur die Versorgung des linken Beines äusserst schwierig ausfiel. So musste wegen ständiger Druckstellen im Bereich der Ferse und über der Achillessehne mehrfach ummodelliert werden und die Stellung des Fußteiles verändert werden. Da sich der Aufenthalt protrahiert zeigte und für die Patientin und Mutter äusserst Nerven aufreibend war, mussten wir aus psychologischen Gründen eine Entlassung über das Wochenende vornehmen.

Es fand nicht nur täglich intensive Krankengymnastik statt, sonderen auch Ergotherapie, wobei der neu angepasste Buggy überprüft wurde.

Nachdem die Schienenversorgung schließlich ärztlich überprüft worden war, krankengymnastich ausgetestet worden war und nach mehreren Modifizierungen stundenweise getragen werden konnte, nahmen wir die Entlassung vor.

Procedere:
Die Schienenversorgung sollte wie stationär besprochen getragen werden, also lediglich stundenweise, dies jedoch steigernd.
Wir bitten um Fortführung von intensiver Krankengymnastik, wobei L. weiterhin regelmäßg hingestellt werden sollte und das Gehtraining intensiv fortgeführt werden sollte. Wir bitten um stationäre Wiedervorstellung bei Nachpassungsbedarf, spätestens aber in 6 Monaten. Falls es zwischenzeitlich zu neuen Problemen kommt, bitten wir um eine frühere Wiedervorstellung.



Arztbericht vom 20.02.2009

Diagnose:
Femurhypolplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom mit multiplen Kontrakturen der unteren Extremitäten, Aorteninsuffizienz II°, Beckenniere links, Z.n. Gaumenspaltenkorrektur

Therapien:
Klinische Verlaufskontrolle, 
Nachpassung der US-Orthese rechts und OS-Orthese links, Intensive Manual- und Ergotherapie, Hilfsmittelüberprüfung

Die stat. Wiederaufnahme erfolgt geplant zur Verlaufskontrolle und Orthesenüberprüfung sowie zur intensiven Manual- und Ergotherapie. Die Vorgeschichte dürfen wir als bekannt voraussetzen.

Anamnese:
Lea ist mit OS-Orthesen links und US-Orthesen rechts versorgt. Sie kann ohne Orthesen mit Unterstützung stehen und mit Orthesen einige Schritte frei laufen. Die Orthesen sind jedoch zu klein und zu eng geworden. Die Mutter berichtet, dass Lea zu Hause anscheinend immer wieder Rückenschmerzen habe. Es wird jeweils 1x/Wo. Manualtherapie durchgeführt sowie regelmäßig zu Hause, 1x/Wo. Bobath und 1x/Wo. Logopädie.
Medikamenteneinnahme: Singulair 4mg 0-0-1. Bisher keine Allergien bekannt.

Befund:
Mit Unterstützung kann Lea stabil laufen. Sie bevorzugt das seitwärts Laufen, kann aber auch vorwärts laufen. Das Gangbild ist dabei unsicher, links läuft sie vermehrt innenrotiert und rollt ungenügend ab. Mit dem vorwärtigen Rollator knickt sie in der Hüftbeugung stark ab.
Die WS zeigt im Stehen frontal eine rechtskonvexe thorakale und linkskonvexe lumbale Verkrümmung, sagittal eine Hyperlordose. Eine Verspannung im lateralen Bereich LWS ist tastbar. Nach Ausziehen der Orthese zeigt sich eine Druckstelle in der linken Leiste, die Zehen stehen bds. über. Auch ist der Autositz zu klein und bewirkt nicht die erforderliche Stabilität. Die oberen Extremitäten sind seitengleich frei beweglich. Der linke Oberschenkel ist eindeutig kürzer als der rechte, insgesamt ist das linke Bein klinisch ca. 4 cm kürzer als das rechte Bein.
Hüftflex./ext. rechts 110-10-0°, links 120-20-0°, IRO/ARO rechts 30-0-50°, links 45-0-50°, Abduktion in Flexion asymmetrisch rechts 40°, links 30°. Knieflex./-ext. bds. 110-20-0°, es zeigt sich eine Bandinstabilität bds., Füße DE/PF bds 20-0-40°.

Therapie u. Verlauf:
Bei den vorliegenden klinischen Befunden begannen wir sofort mit intensiver Manualtherapie. Parallel erfolgte die wachstumsbedingte orthopädietechnische Nachpassung der Orthesen. Die Innenrotation und das Abrollen links wurden verbessert. Ein rückwärtiger Rollator wurde ausgetestet, in dem läuft Lea wesentlich stabiler mit geradem Stand. Im Verlauf trat eine Blutung aus dem linken Ohr auf. Ein anschließendes Pädiatrisches Konsil konnte ein akutes Geschehen ausschließen; die Paukenröhrchen sind offen. Nachdem die Orthesenversorgung schließlich ärztlich überprüft worden war und nach mehreren Modifzierungen auch druckstellenfrei passte, konnten wir Lea am 20.02.09 entlassen.

Procedere / Empfehlungen:
Die Orthesenversorgung sollte weiterhin wie gewohnt getragen werden. Wir bitten um Fortführung der intensiven Manualtherapie mit Dehnungsübung im LWS-Bereich sowie intensiven Gehtraining. Wir bitten mit Vojta Therapie für die Rückenmuskulatur zu beginnen. Wir empfehlen hinsichtlich der Sitzversorgung im Auto ein Rehaautokindersitz und zum Laufen einen rückwärtigen Rollator. Aufgrund der Blutungen aus dem Ohr sollte eine zeitnahe Vorstellung beim Pädiater/HNO-Arzt stattfinden. Die Notwendigkeit einer MRT der Hüften in Narkose wurde mit der Mutter besprochen. Diesbezüglich wurde bereits ein Termin im August vereinbart.


Arztbericht vom 14.08.2009

Diagnose:
Femurhypoplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom bds. mit multiplen Kontrakturen, Aortensinsuffizienz II. Grades, Beckenniere links, Z.n. Gaumenspaltenkorrektur

Therapien:
MRT in Narkose der Hüfte bds., intensive Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung, orthopädietechnische Neuversorgung mit OS-Orthesen links und US-Orthesen rechts, ergotherapeutische Hilfsmittelanpassung.

Die stat. Wiederaufnahme erfolgte geplant zur MRT-Untersuchung, zur Orthesenneuversorgung und zur intensiven Manual- und Ergotherapie.

Anamnese:
Die Vorgeschichte von Lea dürfen wir als bekannt voraussetzen. Die Mutter berichtet, dass es seit dem letzten Aufenthalt keine Besonderheiten zu Hause gab. Lea ist weitgehend beschwerdefrei und kommt mit den OS-Orthesen links und US-Orthesen rechts gut zurecht, diese sind jedoch wachstumsbedingt zu klein geworden. Sie erhält 2 x wöchentlich Krankengymnastik, 1 x wöchentlich Vojta und 1 x wöchentlich Bobath, sowie Ergotherapie und Logopädie. Keine Allergien bisher bekannt, keine Medikamenteneinnahme.

Befund:
Im Vergleich zum Vorbefund vom 02/2009 keine wesentlichen Veränderungen. Mit den Orthesen kann Lea frei und selbstständig laufen; das Gangbild ist dabei sicher. Die Orthesen sind wachstumsbedingt zu klein und zu eng geworden. Nach Ausziehen der Orthesen zeigen sich multiple Druckstellen im Bereich des Oberschenkels und der Füße.
Bewegungsausmaße in Rückenlage:

Hüfte: Hüftflexx./-ext: 120-20-0° bds., IRO/ARO 30-0-90° rechts, 20-0-90° links, ABD in Flexion asymmetrisch 30° rechts, 45° links.
Knie: Knieflex./-ext. 140-10-0° rechts, 140-30-0° links.
Fuß: Fußstellung: Knick-Senkfuß bds., recht>links korrigierbar.

MRT Kopf, Hüftgelenke und Kniegelenke in Narkose vom 04.08.09:
Bei Gesichtsdysmorphie-Syndrom und Femurhypoplasie bds. erscheint die Weite der Ventrikel I - III und der äußeren Liquorräume für das Lebensalter leicht betont. Die Myelinisierung ist altersgemäß. Die einzelnen Hirnabschnitte erscheinen mit einer symmetrisch unauffälliger Form, Größe und Signalverhalten, einschl. der mesialen Temporallappen und Hippocampi. Ein Herdbefund älterer/frischerer ischämischer, raumfordernder oder entzündlicher Natur erscheint nicht. Auch kein Hinweis auf Störung der Gyrierung.
Bei bds. proximalen Femurdefekten zeigt sich entsprechend Papierabzug einer Beckenübersichtsaufnahme rechts die bekannte Coxa vara mit Einstellung des Femurkopf-Verknöcherungszentrums in der Pfanne. Linksseitig ist ein mit etwa 0,5 cm im Durchmesser großer, im Vergleich zu rechts deutlich verkleinerter Verknöcherungskern ebenfalls in der nur sehr flachen, kaum angelegten Pfanne sichtbar. Hingegen steht das Ende des Schenkelhalses entsprechend einer hohen Hüftluxation dorsal und oberhalb der Pfannenregion, es könnte eine bis etwa 0,9 cm breite bandartige, knorpelige Verbindung zwischen proximalem Femur und dem Kopfkern vorhanden sein.
Nebenbefundlich Beckenniere links.
An bd. Kniegelenken scheinen die knorpeligen und knöchernden Strukturen regulär angelegt, linksseitig allerdings deutliche Verkleinerung der knöchernen und knorpeligen Strukturen im Vergleich zu rechts. Kein Reizerguß. Menisken scheinen angelegt, sichere Kreuzbandstrukturen sind nicht erkennbar.

Beckenübersicht vom 06.08.09:
Bei bekanntem FHUFS erscheint bei Coxa vara rechts ein Femurkopfkern zentriert in der verflacht angelegten Pfanne. Linksseitig ist in Kenntnis der MRT ebenfalls ein nur wenige Millimeter großer Verdichtungskern vermutlich des Femurkopfes auf Höhe der Y-Fuge abgebildet, die proximale Femurmetaphyse steht etwa 2 cm oberhalb der Y-Fuge.

Therapie u. Verlauf:
Bei den vorliegenden Befunden wurde umgehend mit intensiver Manual- und Ergotherapie begonnen. Parallel erfolgte die orthopädietechnische Orthesenneuanpassung sowie die ergotherapeutische Hilfsmittelanpassung. Nachdem die Orthesen schließlich nach mehreren Modifizierungen druckstellenfrei passten und auch ärztlich überprüft worden waren, konnten wir Lea in Ihre Weiterbetreuung entlassen.

Procedere:
Die Orthesen sollten weiterhin tagsüber getragen werden. Wir bitten um Fortführung der Krankengymnastik und Ergotherapie. Des weiteren bitten wir um stat. Wiedervorstellung in 4 bis 6 Monaten zur klinischen Kontrolle, bei Nachpassungsbedarf gerne jeder Zeit früher.

 


Arztbericht vom 10.12.2009

Diagnose:
multiplen Gelenkkontrakturen, Beinlängendifferenz bei Femurhypoplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom, Aorteninsuffizienz II.°, Beckenniere links, Z. n. Gaumenspaltenkorrektur.

Therapien:
Intensive Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung, Ortopädietechnische Nachpassung der OPS links und US-O rechts, Ergotherapeutische Hilfsmittelnachpassung und Austestung

Die stat. Wiederaufnahme erfolgte geplant zur o.g. Therapien und Maßnahme.

Anamnese:
Die Vorgeschichte von Lea dürfen wir freundlicherweise als bekannt voraussetzen. Die Mutter berichtet, dass es seit dem letzten Aufenthalt keine Besonderheiten zu Hause gab. Lea kommt mit den Orthesen gut zurecht. Diese sind jedoch zu klein geworden, dadurch Schmerzen und eingeschränkte Mobilität. Lea erhält regelmäßig Krankengymnastik mit Vojta, Manuelle Therapie und Bobath. Keine Allergien bisher bekannt, keine Medikamenteneinnahme.

Befund:
Im Vergleich zum Vorbefund vom August 2009 keine wesentlichen Veränderungen. Mit den Orthesen kann Lea frei und selbstständig laufen; das Gangbild ist dabei sicher. Die Orthesen sind wachstumsbedingt zu klein und zu eng geworden, am linken Fuß trat wegen der Inliner eine allergische Reaktion auf. Nach Ausziehen der Orthesen zeigen sich multiplen Druckstellen im Bereich des Ristes und der Ferse.
Bewegungsausmaße in Rückenlage:
Hüfte: Flex./Ext. 120-20-0 rechts, 120-70-0 links, Abd. asymmetrisch rechts 30° und links 60°, IRO/ARO 10-0-90 rechts, 15-0-70  links
Knie: Flex./Ext. 140-50-0 links, 140-15-0 rechts
Es besteht eine Knieinstabilität bds.

Therapie und Verlauf:
Bei den vorliegenden Befunden wurde umgehend mit intensiver Manual- und Ergotherapie begonnen. Parallel erfolgte die orthopädietechnische Orthesennachpassung sowie die ergotherapeutische Hilfsmittelaustestung. Nachdem die Orthesen schließlich nach mehreren Modifizierungen druckstellenfrei passten und auch ärztlich überprüft worden waren, konnten wir Lea in Ihre Weiterbetreuung entlassen.

Procedere:
Die Orthesen sollten weiterhin wie gewohnt getragen werden. Wir bitten um Fortführung der Krankengymnastik und Ergotherapie, wobei insbesondere die Knie- und Hüftbeweglichkeit bds. beübt werden sollte. Es sind bei Lea sowohl passive als auch aktive Übungsbehandlungen erlaubt, stets sollte auch die Rumpf- und Rückenmuskulatur trainiert werden.
Des weiteren bitten wir um stat. Wiedervorstellung am 22.02.2010 zur geplanten Hüft-OP rechts am 02.03.2010, wobei ggf. vorher noch die Anpassung eines Beckenteils und einer OH notwendig wird. Zum stationären Aufenthalt bitten wir die notwendigen präop. Untersuchungsbefunde mitzubringen sowie aktuelle Laborwerte (kleines BB, Entzündungs- und Gerinnungswerte) sowie Blutgruppe mit Untergruppen.


Arztbericht vom 11.03.2010

Diagnose:
Femurhypoplasie-Gesichtsdysmorphie-Syndrom bds., multiple Kontrakturen, Aorteninsuffizienz II.°, Beckenniere links, Rumpfhypotonie mit WS-Verkrümmung, Z.n. Gaumenspaltenkorrektur.

Therapie:
SUPER-Hip am 02.03.10, orthopädietechnische Neuanpassung Hüftschale m. OPS-Verbindung, ergotherapeutische Hilfsmittelanpassung, intensive Manualtherapie zur Kontrakturbehandlung, krankengymnastische Mobilisation.

Anamnese:
Die Vorgeschichte dürfen wir als freundlicherweise als bekannt voraussetzen. Die Mutter berichtet, dass es seit dem letzten Aufenthalt keine Besonderheiten zu Hause gab. Lea sei in den letzten zwei Wochen infekt- und fieberfrei gewesen, auch erhielt sie keine Impfungen. Sie ist versorgt mit einer Oberschenkelprothese links und einer Unterschenkelorthese rechts, außerdem erhält sie regelmäßig Krankengymnastik mit Vojta, manuelle Therapie und Bobath. Bisher keine Allergien bekannt, keine Medikamenteneinnahmen.

Befund:
Im Vergleich zum Vorbefund vom 12/2009 keine wesentliche Veränderungen. Gangbild mit Orthesen: Lea kann frei und selbstständig laufen, das Gangbild ist sicher. Bewegungsausmaße in Rückenlage: Hüfte F/E re 90-20-0 li 80-60-0, Knie F/E bds. 120-20-0, PF/DE bds. 60-0-5

Röntgenbefunde:
Beckenübersicht vom 05.03.2010: Postoperativ nach Acetabuloplastik und Umstellungsosteotomie am proximalen Femur ist das eingebrachte Metall intakt und ohne Lockerungszeichen sichtbar. Der verknöcherte Kopfkern ist ebenfalls weiter kranial in der neugebildeten Pfanne eingestellt.
Beckenübersicht vom 09.03.2010: Im Vergleich zur letzten postoperativen Kontrolle vom 05.03.2010 keine Veränderung am Metall und an der Osteotomie des rechten OS ilium und proxomalen Femur. Keine Veränderung der Einstellung.

Therapie/Verlauf:
Nach ausführlicher OP-Aufklärung und entsprechenden Vorbereitungen konnten wir o.g. Eingriff komplikationslos vornehmen. Am 2. Tag postop wurde Lea bei raschen HB-Abfall auf 5,6 g/dl und schlechtem Allgemeinzustand ein EK verabreicht, sowie bei Z.n. metabolischer Azidose und folgend grenzwertig niedrigem Kaliumwerten am 4. Tag postop eine Kaliumsubstitution i.v.. Im Anschluss rasche Besserung mit zeitgerechter Drainageentfernung und primärer Wundheilung. Bereits vor OP erfolgte stationär die Anfertigung einer Hüftschale mit Verbindung zu den Orthesen, da Lea postoperativ 6 bis 8 Wochen ohne Hüftbeugung liegen sollte. Anfangs entwickelte Lea multiple Rötungen, welche aber nach entsprechender Nachpassung abheilten. Am ehesten  lagerungsbedingt entstand außerdem eine Druckstelle der rechten Ferse, welche jedoch seit freier Fersenlagerung rückläufig ist. Somit konnten wir Lea mit reizlosen Wundverhältnissen und in gutem AZ in die ambulante Weiterbetreuung entlassen.

Procedere:
Lea sollte 6 Wochen postoperativ nur auf dem Rücken oder in Linksseitlage liegen, danach bitten wir um röntgenologische Kontrolle und Zusendung der Bilder. In Abhängigkeit des Befundes kann dann über das weitere Procedere entschieden werden. Bei genügendem Knochdurchbau ist eine Rehamaßnahme von ca. 3 Wochen Dauer bei uns geplant.
Das Beckenteil mit Unterschenkelorthese ohne Fußteil rechts sollte weiterhin getragen werden, tagsüber darf Lea für kurze Zeit aus der Schale genommen werden. Allerdings sollte hierbei keine Beugung der Hüfte erfolgen, auch Belastung der operierten Seite sollte unbedingt vermieden werden. Die rechte Ferse sollte außerdem weiterhin frei gelagert werden.
Wir bitten um regelmäßige Kontrolle auf Druckstellen im Bereich des Beckenteils sowie regelmäßige Wundkontrollen und Kontrolle des kleinen Blutbildes in ca. einer Woche.
Medikation bei Entlassung: Novalgin 300mg spp. b.B.


 


Arztbericht vom 13.05.2011

Aufenthalt vom 25.04.2011 bis 13.05.2011

Diagnosen:
Femurspiralfraktur rechts, multiple Kontrakturen bei FHUFS, Zustand nach Hüftumstellung rechts 03/2010

Therapie / Operationen:
Metallentfernung rechter proximaler Femur am 26.04.2011
Reposition und TENS-Nagelung der OS-Fraktur am 04.05.2011 mit Anlage Becken-Bein-Gips, orthopädietechnische Nachpassung der US-Orthese rechts sowie der OS-Orthoprothese links, intensive Ergo- und Physiotherapie.

Anamnese:
Die Vorgeschichte dürfen wir als bekannt voraussetzen.

Befunde:
Größe 90cm, Gewicht 14,9 kg, Beinverkürzung links ca. 12 cm (?), die Unterschenkel werden als gleich lang beschrieben.
Hüftext./-flex. rechts 0-15-90°, links 0-35-110°, IRO/ARO rechts 0-0-40°, links 5-0-40°, Abduktion bds. ca. 50°, Abdujtion gebeugt rechts 30°, links 70°, Abduktion gestreckt rechts 15°, links 60°. Kniegelenkext./-flex. rechts 0-20-120°, links 0-45-140°. Es zeigt sich ein Kniwvarus von ca. 10° rechts und 15° links, soweit bei deutlichen Kontrakturen und Femurverkürzung beurteilbar. Kniegelenkinstabilität nach ventral im Sinne der vorderen Schublade rechts 2.-gradig, links 1.-gradig. Laut MRT seien bds. keine Kreuzbänder vorhanden. Bd. Füße fünfstrahlig angelegt, ausgeprägte Tendenz zur lateralen Abkippung bds. bei optisch ordentlicher Zentrierung. Leichter Varus des rechten Unterschenkels von 5 °, links gerade. Sprunggelenksbeweglichkeit DE/PF in Kniebeugung bds. 20-0-50°, bei Kniestreckung rechts 10-0-40°, links deutliche Gegenwehr und nicht untersuchbar.
Das Gangbild mit Orthoprothese/Orthese zeigt sich mit deutlicher Innendrehung des linken Fußes bzw. des Kunstfußes der Orthoprothese, insgesamt adynamisch und kurzschrittiges, leicht unsicheres Gangbild.
Statik: Mit Orthoprothese und Orthese zeigt sich ein Beckengeradstand, ansonsten Beckentiefstand links von gut 1cm bei Schultergeradstand, mittiges WS-Lot, BWS-Kyphose abgeflacht, LWS-Lordose deutlich vermehrt, Taillendreiecke symmetrisch, insgesamt linkskonvexe lumbale Verkrümmung und rechtskonvexe thorakale Krümmung mit deutlichem rechten Rippenbuckel, ca. 1cm Höhe und verstärkter paralumbaler Muskulatur im Sinne eines leichten Lendenwulstes links.

Radiologiebefunde:

KI-Röntgen, Becken, Rippstein I (25.04.2011)
Befund: Zunehmende Kallusbildung, die Hüfte soweit gut zentriert. Reizfrei liegende Platte, jedoch große Ossifikation am lateralen Femurschaft. Stabile Verhältnisse.

KI-Röntgen, Becken, Rippstein I (27.04.2011)
Befund: Z.n. Entferung der Metallplatte im Bereich des rechten Femurs, komplette Metallentfernung, ebenso Entfernung der großen knöchernen Schuppe lateral der Platte, keine Frakturierungen, intakte knöcherne Verhältnisse.

Röntgen, Hüftgelenk, rechts, ap (03.05.2011)
Befund: Hüfte rechts ap. im Gips vom 03.05.2011, 17:33 Uhr: Z.n. Gipsen der vorhandenen Fraktur, es zeigt sich eine Abkippung in den Valgus im Bereich der Frakturstelle.

Epikrise / Therapie und Verlauf:
Nach entsprechender präoperativer Vorbereitung und Aufklärung fand o.g. Operation planmäßig statt. Intraoperativ zeigte sich eine massive knöcherne Überwucherung des Implantats, so dass postoperativ eine erhöhte Frakturgefahr bestand und Lea zunächst noch nicht mobilisiert wurde. Am 6. postoperativen Tag wurde dann in Orthesen mit der Vertikalisierung begonnen. Einen Tag später klagte Lea über Schmerzen des rechten Oberschenkels. Eine radiologische Kontrolle zeigte eine Femurschaftfraktur, so dass am 04.05. die operative Reposition und TENS-Nagelung der Fraktur erfolgte mit anschließender Anlage des Becken-Bein-Gipses. Bei erhöhten Temperaturen postoperativ wurde eine antibiotische Therapie durchgeführt. Nachdem Lea postoperativ schmerzfrei war, die Wundverhätnisse sich reizfrei zeigten und nach Abschwellung ein zirkulärer Gips angelegt worden war, konnten wir sie in Ihre weitere ambulante Betreuung entlassen.

(die genaue Geschichte könnt ihr im Tagebuch nachlesen)

Procedere:
Lea soll die nächsten Wochen weiterhin im Gips im Liegen gelagert werden. Bauchlage und Seitlage rechts sind weiterhin nicht erlaubt. Wir bitten um Zusendung aktueller Röntgenaufnahmen (OS in ap und schräg mit Hüfte und KG) in ca. 4 Wochen und werden uns dann mit der Familie zur Besprechung der Befunde und des weiteren Vorgehens in Verbindung setzen. Bei Beschwerden ist eine WV gerne jederzeit möglich.